Aktuelles
Große Vegetationsbrände haben die Feuerwehren in den vergangenen Jahren bundesweit immer öfter gefordert. Somit stellen sich die Wehren auf diese Anforderungen ein und üben mit ihren Mannschaften und Führungen die Abarbeitung solcher meist sehr komplexen Lagen. Neben der Erstellung von Konzepten ist natürlich auch die Beschaffung von speziellem Equipment wichtig. Ein Waldbrand ist einsatztaktisch nicht mit den klassischen Brandeinsätzen der Wehren zu vergleichen. Der Personalansatz ist in der Regel deutlich größer, besondere Herausforderungen sind meist auch die Wasserversorgung, die Zugänglichkeit der Brandstellen und auch die Außentemperaturen mit der damit verbundenen Belastung für das Einsatzpersonal.
Das Siebengebirge blieb die letzten Jahre zum Glück meist von größeren Bränden verschont, doch die ansässigen Kommunen und Gemeinden nehmen das Thema sehr ernst. Im Bad Honnefer Süden verläuft die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz. Über das Jahr verteilt üben die Wehren der Kommunen schon mehrmals grenzübergreifend für technische Hilfeleistungen und Brandeinsätze.
Am Samstag, 30. September 2023 fand nun eine Großübung Waldbrand statt. Alle Feuerwehreinheiten der Verbandsgemeinde Unkel, der Stadt Bad Honnef und weitere Unterstützungseinheiten waren dabei im Einsatz. Insgesamt nahmen 140 Einsatzkräfte an der Übung teil. Ein Fahrzeug der Feuerwehr Unkel wurde dabei abgestellt, um den Grundschutz im Talbereich zu sichern. Auch die Einheiten Altstadt und Eudenbach der Feuerwehr Königswinter sowie Vettelschoß der Feuerwehr Linz waren informiert.
Neben der eigentlichen Brandbekämpfung zielte diese Übung aber auf ganz verschiedene Herausforderungen in solchen Einsätzen ab. Geübt wurde die Wasserversorgung über eine lange Wegestrecke. Dabei muss Wasser durch teilweise Kilometer lange Schläuche geführt werden. Aber auch ein Pendelverkehr, denn die Wasserquellen im Wald sind rar gesät und gerade im Sommer oft nur sehr wenig ergiebig. Also muss Wasser aus anderen Quellen, meist aus den städtischen Versorgungsleitungen, entnommen werden. Da diese aber in der Regel zu weit für Schlauchleitungen entfernt sind, wird mit Tankfahrzeugen ein Pendelverkehr vom Hydranten zu einer Übergabestelle eingerichtet, an der das Wasser in einem großen Behälter gepuffert wird und dann von dort mit Schlauchleitungen zur Einsatzstelle befördert wird. Hier kamen dann auch der TW14000 der Feuerwehr Königswinter und der Wasserförderungszug des THW OV Bad Honnef zum Einsatz.
Eine weitere Herausforderung stellen die teilweise unterschiedlichen Kommunikationswege der Bundesländer dar. Aufgrund der Erfahrungen aus einer Vielzahl an gemeinsamen grenzübergreifenden Übungen und Einsätzen der letzten Jahre entstanden hier aber keine Probleme.
Inzwischen praktisch unverzichtbar für eine schnelle Erkundung und eine laufende Lagebeurteilung bei großen Vegetationsbränden sind Bilder aus der Luft. Mit ihnen können Brandherde lokalisiert und Brandverläufe erkannt werden. Aus diesem Grund nahmen an der Übung verschiedene Drohneneinheiten teil. Insgesamt vier fliegende Aufklärer konnten in Betrieb gehen. Dazu wurden die Drohneneinheiten der Feuerwehren Bonn, Königswinter und Linz, sowie die Einheit des THW OV Bad Honnef hinzugeholt. Gemeinsam konnten durch die Drohnen umfassende Lagedarstellungen und Lagebeurteilungen umgesetzt werden.
Das DRK Siebengebirge unterstützte ebenfalls mit Personal und sorgte für eine Einsatzstellenverpflegung vor Ort.
Eine gemeinsame Einsatzleitung im Lagezentrum rundete die Übung auf allen Ebenen ab.
Wir blicken auf eine große, komplexe, aber auch sehr erfolgreiche Übung zurück und fühlen uns in der grenzübergreifenden Zusammenarbeit einmal mehr gestärkt.
Mehrmals im Jahr kommt es zu Einsätzen, bei denen überörtlich geholfen wird. Manchmal sind das Einsätze weiter weg im Rhein-Sieg-Kreis, nach einer Alarmierung der Alarmgruppe, viel öfter aber sind es Einsätze bei unseren direkten Nachbarn. Die Feuerwehr Bad Honnef pflegt daher eine sehr enge Bindung zu den Wehren der Nachbarkommunen, sowohl im Tal als auch auf dem Berg.
Immer dann, wenn ein Einsatz besonders viele Einsatzkräfte oder spezielles Material benötigt, werden die Einheiten der Nachbarkommunen alarmiert. Wenn wir an den Großeinsatz an der Schule St. Josef vor drei Jahren denken, so wurden wir dort, unter anderem, ganz massiv durch die Feuerwehr Königswinter unterstützt. Und das bei der direkten Brandbekämpfung und zusätzlich auch beim Grundschutz für unsere Stadt.
Am Montag war es dann mal wieder so weit. Der Löschzug Aegidienberg und die Löscheinheit Eudenbach der Feuerwehr Königswinter hatten zusammen eine Übung geplant. Ziel war der Gewerbepark Dachsberg. Um hier ausreichend Löschwasser für verschiedenen Szenarien zu haben, gibt es ein spezielles Pumpenwerk. Die Einsatzkräfte beider Einheiten wurden in die Nutzung der Systeme eingewiesen und haben im Anschluss direkt die Wasserabgabe mit zwei Staffeln im Löschangriff geübt.
Wir freuen uns über diese erfolgreiche Zusammenarbeit und die gelungene Übung.
Genau 4 Jahre war es nun schon her, dass die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef die Kinderfeuerwehr, die „Feuerdrachen“, gegründet hat.
Seitdem hat sich viel getan. Bereits direkt zum Anfang waren alle verfügbaren Plätze belegt. Und es kamen weitere Anfragen, weshalb dann auch sehr schnell eine Warteliste erstellt werden musste. Viele Kinder haben seitdem den Schritt von der Kinderfeuerwehr in die Jungendfeuerwehr gemacht, denn dieser Schritt steht an, sobald die Kinder 10 Jahre alt werden.
Und da die Nachfrage nicht weniger wurde, hat die Kinderfeuerwehr nun den nächsten Schritt gemacht, indem eine zweite Gruppe gegründet wurde. Diese beiden Gruppen verteilen sich nun auf Aegidienberg und Bad Honnef. So werden auch viele Fahrten zwischen den Ortschaften eingespart, was auch den Eltern zugutekommt. Aber die beiden Gruppen werden sich nicht aus den Augen verlieren. Auch wenn sie örtlich getrennt sind, so werden sie sich regelmäßig zu Aktivitäten und gemeinsamen Gruppenstunden wiedersehen.
Grundlage für den Start der zweiten Gruppe war natürlich auch, dass weitere Betreuerinnen für die Gruppen gefunden wurden. So freuen wir uns, dass zwei weitere Betreuerinnen den Dienst aufgenommen haben und somit die Gruppe Aegidienberg an den Start gehen kann.
Die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef freut sich sehr über diesen Schritt, denn die Jungendarbeit ist immer noch die wichtigste Quelle für Nachwuchs bei den Feuerwehren in Deutschland. So eben auch in Bad Honnef. Auch wenn es in Bad Honnef viele Quereinsteiger gibt, kommen doch gut 60% des Nachwuchses aus den eigenen Jugendeinheiten. Besonders für Rhöndorf und Aegidienberg ist diese Jugendarbeit wichtig, da in beiden Standorten neue Mitglieder gesucht werden.
Gerade in der heutigen Zeit ist es schwierig, Jugendliche neben all ihren Aktivitäten auch für ein Ehrenamt zu begeistern. Aus diesem Grund dürfen Jugendliche ab 16 Jahre, nach Zustimmung ihrer Eltern, am Übungsdienst der aktiven Einheiten teilnehmen. Ab 17 Jahre dann sogar an einem bedingten Einsatzdienst, bei dem natürlich die Schule vorgeht, bestimmte Uhrzeiten ausgeklammert werden und einige Einsatzstichworte tabu sind. Eine Gesetzesänderung in der jungen Vergangenheit hat dies möglich gemacht.
Am Freitag, den 01. September, war es dann so weit. Mit einer internen Familienfeier wurde der Geburtstag begangen und es war gleichzeitig die letzte reguläre gemeinsame Gruppenstunde vor dem Start der zweiten Gruppe.
Herzlichen Glückwunsch und weiterhin so viel Erfolg und begeisterte Kindergesichter!
Feuer in der Jugendherberge - mehrere Vermisste!
Diese beunruhigende Meldung erreichte den Löschzug Bad Honnef und den Löschzug Rheinbreitbach in der Selhofer Jugendherberge am Freitagabend.
Zuerst war der Löschzug Bad Honnef lediglich zu einer ausgelösten Brandmeldeanlage alarmiert worden - für unsere Kameradinnen und Kameraden ist dies ein alltäglicher Einsatz. Doch vor Ort erwartete die Einsatzkräfte ein bestätigter Brand im zweiten Obergeschoss und mehrere vermisste Personen - eine davon im Rollstuhl.
Glücklicherweise handelte es sich lediglich um eine Übung! Um die Lage möglichst realistisch darzustellen, wurden die Räumlichkeiten mit einer Nebelmaschine „verraucht“. Nach einer ersten Erkundung durch die Führungskräfte wurde sofort ein Löschangriff aufgebaut und der erste Angriffstrupp ging zur Menschenrettung und Brandbekämpfung vor. Im Hintergrund wurde durch weiteres Personal eine stabile Wasserversorgung aufgebaut.
Durch mehrere Trupps aus Bad Honnef und Rheinbreitbach konnten alle „Vermissten“ gerettet und das „Feuer“ erfolgreich bekämpft werden. Außerdem musste das Gebäude nach weiteren Personen abgesucht und der Diskonebel-Rauch mithilfe von Überdrucklüftern aus dem Gebäude geblasen werden. Im Laufe des Einsatzes wurde die Einsatzstelle zur besseren Koordinierung in zwei Einsatzabschnitte unterteilt. Einer der Einsatzabschnitte wurde dabei an eine Führungskraft der Kameraden aus Rheinbreitbach abgegeben.
Diese und alle weiteren Informationen laufen während eines Einsatzes im Einsatzleitwagen zusammen. Bei dieser Übung konnte die Besatzung des ELW den Einsatzleiter u.a. durch die Lagedarstellung unterstützen. Auf einem Bildschirm wurde die Einsatzstelle mithilfe einer Karte schematisch dargestellt.
Insgesamt waren rund 50 Einsatzkräfte an dieser Übung beteiligt. Involviert waren neben dem Löschzug Bad Honnef und der IuK-Einheit Bad Honnef (Information und Kommunikation) mit dem Einsatzleitwagen, auch der Löschzug Rheinbreitbach und der Einsatzleitwagen aus der Verbandsgemeinde Unkel.
Mit dem Löschzug Rheinbreitbach pflegen wir eine enge Freundschaft. Neben regelmäßigen Übungen unterstützen wir uns auch oft im Rahmen der überörtlichen Hilfe bei Einsätzen. Durch viele Übungen und Einsätze in den vergangenen Jahren wurde die Zusammenarbeit optimiert.
Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für diese erfolgreiche Übung! Ein besonderer Dank gilt den Betreibern der Jugendherberge für das Zurverfügungstellen des Gebäudes und die Einladung zum gemeinsamen Grillen im Anschluss!
Text und Bilder: Lennart Gerlach
Am 14. September findet der bundesweite Probealarm/Warntag gemäß Warnerlass statt.
Der bundesweite Warntag ist ein gemeinsamer Aktionstag von Bund, Ländern und Kommunen. Er findet jährlich am zweiten Donnerstag im September statt.
Er dient der Erprobung der Warnsysteme und parallel dazu auch direkt der Sensibilisierung der Bevölkerung. Bitte sprechen Sie mit nahestehenden und benachbarten Personen darüber, damit sie sich auf den Probealarm vorbereiten können. Das betrifft besonders ältere Menschen, Geflüchtete aus Kriegsgebieten oder Kinder.
Der diesjährige Probealarm startet um 11:00 Uhr mit der Auslösung der Sirenen. Die Tonfolge ist die übliche bei Warntagen: 1 Minute Entwarnung (Dauerton) - 1 Minute Warnung (Heulton) - 1 Minute Entwarnung (Dauerton)
Parallel dazu werden die Warnmultiplikatoren aktiviert, also die WarnApp NINA, der Cell-Broadcast, ggf. Lokalradio oder Fernsehen.
Bis etwa 11:45 Uhr wird der Warntag mit der Entwarnung beendet. Bitte beachten Sie, über Cell-Broadcast wird es keine Entwarnung geben.
Die Erfahrung hat gezeigt, dass ein Mix aus Warnmethoden letztendlich die meisten Menschen erreicht. Deswegen werden auch dieses Mal, parallel zum Sirenentest, die anderen Warnmittel getestet.
Dabei wird sicher der Cell-Broadcast im Fokus der Öffentlichkeit stehen, schließlich wurde er Ende Februar offiziell als Warnmittel eingeführt und freigegeben.
Aus diesem Grund haben wir hier nochmal einige Hinweise zum Thema Cell-Broadcast zusammengestellt. Wichtig ist das vor allem, da der Cell-Broadcast nicht auf allen Endgeräten funktionieren wird und einige Einstellungen am Gerät vorgenommen werden müssen. Diese Informationen stammen alle vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Um dies übersichtlich zu halten, haben wir die entsprechenden Links hier aufgelistet:
Cell Broadcast - Fragen & Antworten
Empfangsfähige Geräte – Eine Liste
Wissenswertes zum Thema Sirenen
Der Warnmix - Was ist das eigentlich?
Warnmultiplikatoren Definition
Grundlegendes & Organisation der Warnung
Grafiken: Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK)