Landesgrenzen überwinden! Im Ernstfall unterstützen sich die Nachbarwehren Bad Honnef Löschzug Aegidienberg und Feuerwehr Vettelschoß mit Mannschaft und Gerät
Feuerwehr ist in Deutschland Ländersache. Allerdings macht es in Grenzregionen selbstverständlich Sinn, bei größeren, komplexeren Einsätzen auf schnell verfügbare Ressourcen zurück greifen zu können – egal aus welchem Bundesland. Aus diesem Grund werden seit einigen Jahren bei Bedarf die Vettelschoßer nach Aegidienberg und umgekehrt alarmiert. Kurze Wege zwischen den beiden Höhengemeinden rund um den Asberg machen dies möglich. Damit im Ernstfall die Zusammenarbeit reibungslos funktioniert, wird mittlerweile mindestens einmal pro Jahr gemeinsam geübt.
In diesem Jahr stand ein Szenario auf Vettelschoßer Gebiet auf dem Übungsplan. Simuliert musste ein größerer Flächenbrand gelöscht werden. Das dieses Thema gerade nach diesem erneuten Jahrhundertsommer leider viel zu realistisch ist, haben wir alle durch die Medien erfahren können.
Die Feuerwehr Bad Honnef Löschzug Aegidienberg ist für die Vegetationsbrandbekämpfung mit verschiedenen Spezialmaterialien und einem über 6000 Liter fassenden Löschwasserfaltbehälter ausgestattet. Vettelschoß ist mit dem Großtanklöschfahrzeug (G-TLF) und dessen über 4500 Liter großem Wassertank prädestiniert zur Löschwasserversorgung auch in unwegsameren Gelände. Im Pendelverkehr füllten das Tanklöschfahrzeug (TLF) Aegidienberg und das G-TLF Vettelschoß den Faltbehälter immer wieder auf, sodass die restlichen Kameraden mit speziellem Waldbrand-Lösch-Equipment dem Feuer zu Leibe rücken konnten.
Da viele Kameraden beider Wehren direkt vom Arbeitsplatz zur Übung erschienen waren, wurde zur Verpflegung nach getaner Arbeit die mobile Grillstation bereitgestellt. Frisch gestärkt konnte so die Übung nachbesprochen, das Spezialequipment genauestens begutachtet und Möglichkeiten zum weiteren Ausbau der gegenseitigen Hilfe im Realfall diskutiert werden.
Text & Fotos: Feuerwehr Vettelschoß
Am 02.April fand in Aegidienberg eine Weiterbildung für die Freiwillige Feuerwehr Bad Honnef im Bereich der technischen Hilfeleistung statt. Insgesamt 18 Kameraden der Wehr nahmen an diesem Seminar der S-Gard Safetytour teil.
Hauptthema dieses Aufbaumoduls, das erste fand im September 2020 statt, waren die alternativen Antriebe in Fahrzeugen. Dabei ging es dieses Mal nicht um eventuelle Herausforderungen bei der Brandbekämpfung, sondern um Besonderheiten beider technischen Rettung. Wie werden Fahrzeuge mit alternativen Antrieben erkannt?
Selten steht auf der Karosserie, dass dies ein E-Auto, Gasantrieb, Verbrenner usw. ist. In jedem einzelnen Fall gibt es aber bei der technischen Rettung Besonderheiten, die beachtet werden müssen.
Aus diesem Grund startete das Seminar mit einem halben Tag Theorie, in der eben die Unterschiede, Erkennungsmerkmale und jeweiliges Vorgehen erläutert wurden.
Die zweite Tageshälfte war dann die Praxis, allerdings dann allgemein gehalten. Denn gerade bei der technischen Hilfe gibt es in der Regel eine Vielzahl an möglichen Wegen zur Rettung.
Und je mehr Auswahl / Erfahrung die Feuerwehr hat, desto optimaler kann im Einsatz der beste Weg ausgesucht werden.
Durchgeführt wurde das Seminar erneut durch den Dienstleister S-GARD, mit dem in den vergangenen Jahren auch im Bereich der Realbrandausbildung sehr erfolgreich gearbeitet wurde.
Bedanken möchten wir uns besonders bei der Firma HACK Schwerlastservice, auf deren Gelände in Windhagen der praktische Teil des Seminars durchgeführt werden konnte.
Die Feuerwehr Bad Honnef freut sich über ein ausgesprochen gelungenes Seminar. Wir waren und sind sehr gut auf alle möglichen TH-Einsätze vorbereitet.
Am Mittwoch gab es in einer für Fahrzeuge genutzten Halle in der Lohfelder Straße bei Arbeiten mit Gas eine Explosion. So sah die erste Information für die Einsatzkräfte des Löschzuges Bad Honnef am letzten Übungsabend in diesem Jahr aus. Gemäß der Ausrückeordnung rollten die besetzten Fahrzeuge von der Wache in der Selhofer Straße los. Vor Ort folgten durch Beteiligte erste zusätzliche Informationen. Neben dem offensichtlichen Feuer in der Halle wurden 3 weitere Personen noch vermisst. Die Einsatzkräfte mussten also zur Menschenrettung vorgehen. Unter Atemschutz bahnten sich zwei Angriffstrupps bei nahezu Nullsicht den Weg durch eine Halle, um die vermissten Personen zu suchen. Dabei stießen sie auf Gasflaschen und entdeckten auch einen ausgedehnten Brand. Auch von der Rückseite konnte ein Zugang zum Gebäude geschaffen werden und so hier ein dritter Trupp losgeschickt werden. Nach einigen Minuten intensiver Suche mit Wärmebildkameras wurden die Personen gefunden, ins Freie gebracht und hier medizinisch versorgt. Nun stand der zweite Teil des Einsatzes an, die Bergung der Gasflaschen aus dem Gefahrenbereich und natürlich das Löschen des Brandes.
Insgesamt etwa 1,5 Stunden dauerte es, bis die Gefahr gebannt war und zum Abschluss die Hallen mit Überdrucklüftern entraucht wurden.
Unbekannte Gebäude und Gelände, unklare Aussagen von Beteiligten, unübersichtliche Situationen im Gebäude, der Zeitdruck bei der Menschenrettung, all das sind Dinge, mit denen die Einsatzkräfte jederzeit routiniert umgehen müssen. Aus diesem Grund werden auch die Übungen möglichst realitätsnah aufgebaut.
Wir bedanken uns sehr beim Circus Comicus e.V. und der Buccara Rhein Meile GmbH, dass wir in den Hallen und auf dem Gelände diese Übung abhalten durften.
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